Jetzt soll ein Brot mit besonders viel Eiweiß schlank machen. Ernährungsexperten warnen allerdings vor zu hohen Erwartungen. Es gebe sogar Eiweißbrote, die mehr Kalorien als normales Brot haben, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Kathi Dittrich vom Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung. Neben dem hohen Eiweißgehalt bewerben die Hersteller auch den ungewöhnlich geringen Anteil an Kohlenhydraten und verschweigen dabei des Öfteren den sehr hohen Anteil an Fett.
Kohlenhydrate sind als Dickmacher verschrien. Genau da setzen die sogenannten Low-Carb-Diäten an: Sie empfehlen, vor allem abends auf Kohlenhydrate zu verzichten und stattdessen Salat, Fisch, Ei und Fleisch zu essen. Doch selbst als Bestandteil der Low-Carb-Diät hat Eiweißbrot so seine Tücken. Das Trendbrot macht nicht besonders satt. Dementsprechend muss man mehr Scheiben essen, um ein Sättigungsgefühl zu bekommen damit ist die Kalorienersparnis auch gleich wieder weg.
Die stark reduzierten Brotvarianten enthalten in der Regel besonders viel Fett. Man muss ja die Kohlenhydrate durch irgendetwas ersetzen, erklärt Dittrich. Sesamsamen, Sonnenblumenkerne oder Nüsse leisten das, bringen aber eben viel Fett mit. Das treibt die Gesamtkalorienzahl hoch und erschwert so das Abnehmen. Im Vergleich: Ein normales Roggen-Vollkornbrot hat etwas mehr als ein Gramm Fett während Eiweißbrot rund drei bis zehn Gramm aufweist.