Russische Küche
Klar, ausdrucksstark, zeitlos und dabei niemals beliebig, wie ein Roman von Dostojewski, so könnte man die russische Küche beschreiben. Doch finden Sie es für sich selbst heraus. Fakt ist, dass sich kaum eine andere Länderküche so unbeeinflusst durch die Jahrzehnte zieht, wie die Küche Russlands. Natürlich gibt es regionale Unterschiede, wie es bei einem Land dieser Größe nicht anders zu erwarten ist. Die veränderten Grenzverläufe einzelner Länder von den baltischen Staaten im Norden, über Russland bis hin nach Turkmenistan konnten die Esskultur nicht großartig beeinflussen.
Sehr beliebt in der russischen Küche: Suppen und Eintöpfe
Jeder kennt Kaviar, Salzgurken, Wodka und Krimsekt, doch was genau ist eigentlich Borschtsch? Ein deftiger Eintopf, in dem auf jeden Fall das Gemüse Rote Bete eine große Rolle spielt. Die Zutaten variieren je nach Region. So finden Feinschmecker mal Sauerfleisch, Weißkraut oder auch Rindfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln und Tomaten darin. Getoppt wird das Ganze mit einem dicken Klecks von der unvermeidlichen sauren Sahne. Eine weitere Anregung insbesondere für unsere Sommerzeit ist auch die kalte Zubereitung von Borschtsch, mit Kefir oder Sahne, dafür ohne Fleisch und Weißkraut. Wenn es um kalte Suppen geht, muss es ja nicht immer die spanische Gazpacho sein. Apropos Suppen, ein weiterer russischer Suppenklassiker ist eine Sauerampfer-Spinat-Suppe, die sich sowohl kalt als auch warm servieren lässt und in Russland vor allem in den Sommermonaten sehr beliebt ist. Und selbstverständlich darf hier die Solijanka nicht fehlen. In diese Suppe kommt alles hinein an Wurst- und Fleischresten, dazu Tomaten und Pilze, säuerlich abgeschmeckt mit Salzgurkenlake, Pickels, Salz und ordentlich viel Pfeffer. Es gibt sie fast in jedem Gasthaus. Feinere Varianten werden mit Fisch, Fischfond, Flusskrebsen, Zitrone und Kräutern abgeschmeckt. Noch mehr Suppen-Inspirationen gewünscht? Dann probieren Sie unbedingt Schtschi (Kohlsuppe), Rassolnik (salzi-sauer) und Okroschka (kalte Sommersuppe).
Russische Spezialitäten Pelmini, Stroganoff, Bliny & Co.
Ein eigenes kulinarisches Kapitel sind die Teigtaschen, wie die Piroggen und Pelmeni. In Asien sind es die Wan Tans, in Italien die Tortellini und Ravioli. Überall zählen dieser Gerichte zu den Lieblingsspeisen. So auch in Russland. In der einfachen Version werden die Pelmini mit Hackfleisch gefüllt, in Brühe gegart und (natürlich) mit einem kräftigen Schlag sauerer Sahne gegessen. Ähnlich wie die Piroggen, gibt es für die Teigtaschen je nach Region unterschiedliche Füllungen. Nach dem Garziehen in der Brühe kann man sie anbraten oder überbacken, bevor man sie mit gebratenen Zwiebelringen und mit sauerer Sahne serviert. Weitere russische Spezialitäten sind geschnetzeltes Stroganoff, Schaschlik und der berühmte russischer Eiersalat. Erwähnenswert, und vielleicht zur Abwechslung demnächst mal auf Ihrem Speiseplan, sind auch noch Bliny. Eingerollt als Füllung oder Auflage "ertragen" diese Buchweizen-Pfannkuchen fast alles, vom Hackfleisch über geräuchertem Fisch bis zur gezuckerten Kondensmilch. Ach ja, bitte mit einen Klecks saurer Sahne.
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